Presse 2022

Tabuthema Demenz

Jut­ta Barz plant für die Zukunft noch eini­ge span­nen­de Ver­an­stal­tun­gen mit dem Demenz­netz Haan. Foto: Tan­ja Bamme

Demenz ist noch immer ein Tabu-Thema“

Jut­ta Barz lei­tet das Demenz­netz Haan, hat es vor 13 Jah­ren mit­ge­grün­det und möch­te über die Krank­heit wei­ter die Öffent­lich­keit informieren.

Rund 1,6 Mil­lio­nen Men­schen sind deutsch­land­weit an Demenz erkrankt. 900 Men­schen kom­men täg­lich neu hin­zu. Und auch im Kreis Mett­mann steigt die Zahl ste­tig. Rund 11.000 Betrof­fe­ne sind es der­zeit. „Der Kreis geht aber davon aus, dass es schon im Jahr 2040 rund 15.500 Per­so­nen sein wer­den“, ist sich Jut­ta Barz sicher. Sie lei­tet seit Grün­dung im Jah­re 2009 das Demenz­netz Haan. Im Rah­men einer kreis­wei­ten Qua­li­fi­zie­rungs­of­fen­si­ve Demenz hat­te sich der Kreis Mett­mann die Auf­ga­be gestellt, ein sol­ches Netz­werk in allen kreis­an­ge­hö­ri­gen Städ­ten zu eta­blie­ren. Eine gute Idee, von der Jut­ta Barz bis heu­te über­zeugt ist.

Bis Ende 2011 wur­de das Netz­werk vom Kreis betreut, danach stieg die Stadt feder­füh­rend ein. Seit Janu­ar 2018 erhält das Netz­werk einen Zuschuss aus dem städ­ti­schen Haus­halt, die Geschäfts­füh­rung hat wie­der­um der Orts­ver­ein der Awo Haan über­nom­men. Es kam also zusam­men, was vom Grund­ge­dan­ken gene­rell zusam­men­ge­hör­te, denn das Demenz­netz Haan ist eine Insti­tu­ti­on, die sich sowohl an Erkrank­te als auch an Ange­hö­ri­ge rich­tet. Auf nie­der­schwel­li­ge Art kön­nen sich Men­schen Infor­mie­ren und Hil­fe erhal­ten. So bie­tet das Demenz­netz bei­spiels­wei­se einen Run­den Tisch für Ange­hö­ri­ge, Pfle­gen­de und Betreu­en­de an. Die­ser fin­det jeden ers­ten Diens­tag im Monat in der Zeit von 19.30 bis 21 Uhr in den Räu­men der Awo an der Brei­den­ho­fer Stra­ße statt.

Neu ist zudem die Ange­hö­ri­gen­grup­pe in Grui­ten, deren Reso­nanz wir in Zukunft tes­ten möch­ten“, erklärt Jut­ta Barz. In Grui­ten fin­det das Tref­fen jeden ers­ten Don­ners­tag im Monat in der Zeit von 10 bis 11.30 Uhr im Café Super­nah an der Thun­busch Stra­ße statt. Ein beson­de­res Merk­mal weist die Grup­pe in Grui­ten zusätz­lich auf, denn sie fin­det in der Öffent­lich­keit statt. „In der Awo sitzt man sehr geschützt, dabei ist Demenz durch­aus ein The­ma, über das man auch öffent­lich spre­chen soll­te. Viel­leicht hören Men­schen vom Nach­bar­tisch mit und betei­li­gen sich am Gespräch. Das ist die Grund­idee hin­ter der neu­en Grup­pe“, so Jut­ta Barz.
Ein wei­te­res Ange­bot des Demenz­net­zes ist die Gute Stu­be. Sie­ben bis acht Besu­cher kön­nen gleich­zei­tig in Räu­men des Hau­ses am Park (Bis­marck­stra­ße) betreut wer­den. Jeden Mitt­woch von 9 bis 12 Uhr ste­hen die Türen der Guten Dtu­be offen, Ehren­amt­ler küm­mern sich in die­ser Zeit um die Demenz­er­krank­ten, spie­len, essen und sin­gen mit ihnen. „Die Ange­hö­ri­gen mer­ken, dass sie ihre Fami­li­en­mit­glie­der im Anschluss viel leben­di­ger wie­der­be­kom­men“, ist sich Jut­ta Barz sicher und ergänzt, dass aktu­ell noch ein Platz zur Ver­fü­gung steht. Die Teil­nah­me kann mit der Pfle­ge­kas­se abge­rech­net wer­den, Anmel­dun­gen sind über das Haus am Park (02129/374 37 10) möglich.

An drei Nach­mit­ta­gen kön­nen Inter­es­sier­te einen Schu­lungs­kurs „Leben mit Demenz“ durch­lau­fen. Der Kurs wird in Koope­ra­ti­on mit der Alz­hei­mer Gesell­schaft NRW und der AOK Rheinland/Hamburg ange­bo­ten und ent­hält acht Modu­le mit unter­schied­li­chen The­men­schwer­punk­ten. Der nächs­te Kurs star­tet im Früh­jahr 2023. Auf alle Fra­gen rund um Betreu­ungs­for­men, die Krank­heit selbst oder zu Unter­stüt­zungs­mög­lich­kei­ten erhält der Rat­su­chen­de bei der Demenz­sprech­stun­de Ant­wor­ten. Seit 2018 fin­det die­se Sprech­stun­de jeden vier­ten Mitt­woch im Monat in der Zeit von 17 bis 18 Uhr in den Räu­men der Awo statt.

Für Jut­ta Barz ist die Arbeit im Netz­werk ein Her­zens­an­lie­gen. Bis vor weni­gen Wochen hat­te sie die Lei­tung des Netz­wer­kes als Funk­ti­on der Awo-Ein­rich­tungs­lei­tung inne. Mit Beginn des Ruhe­stan­des stand für die Senio­rin jedoch fest, dass sie so ganz ohne das Netz­werk, dem auch etli­che Ein­rich­tun­gen und Kom­pe­tenz­stel­len ange­schlos­sen sind, nicht kann. „Es brennt mir auf der See­le, das The­ma wei­ter in die Öffent­lich­keit zu tra­gen und mich dafür ein­zu­set­zen“, so Jut­ta Barz, die somit noch immer einen haupt­amt­li­chen Teil über­nimmt. Aber auch ehren­amt­lich setzt sie sich für das Netz­werk ein. „Mit den Stun­den wür­de ich sonst gar nicht hin­kom­men“, erklärt die Demenznetz-Leiterin.

Für die Zukunft ste­hen noch eini­ge inter­es­san­te Ter­mi­ne an. So fin­det am Frei­tag, 16. Sep­tem­ber, ein Vor­trag zum The­ma „Pati­en­ten- und Betreu­ungs­ver­fü­gun­gen sowie Vor­sor­ge­voll­mach­ten“ in den Räu­men der Awo statt. Los geht es um 17 Uhr. Am Diens­tag, 29. Novem­ber sind gleich zwei Ter­mi­ne vor­ge­se­hen. Refe­riert wird über das The­ma „Gelin­gen­de Kom­mu­ni­ka­ti­on bei Demenz“. Inter­es­sier­te kön­nen ent­we­der in der Zeit von 10 bis 11.30 Uhr oder 17.30 bis 19 Uhr teilnehmen.

Im nächs­ten Jahr pla­nen wir auch wie­der unse­ren Demenz-Info­tag. Dort haben Ein­rich­tun­gen, Fach­stel­len und ande­re Akteu­re die Mög­lich­keit, sich zu prä­sen­tie­ren“, so Jut­ta Barz, die ein genau­es Datum noch nicht benen­nen kann. Und wer selbst aktiv wer­den möch­te, für den bie­tet die Stadt Hil­den die Basis­qua­li­fi­ka­ti­on zur Beglei­tung von pfle­ge­be­dürf­ti­gen Men­schen mit und ohne Demenz an. Der Kurs beinhal­tet elf Ter­mi­ne und kos­tet 140 Euro. „Wir koope­rie­ren mit der Stadt Hil­den, die die­se Qua­li­fi­ka­ti­on abwech­selnd mit uns anbie­tet“, erklärt Jut­ta Barz wei­ter. Der nächs­te Kurs star­tet am Diens­tag, 23. August, um 18 Uhr im Nach­bar­schafts­zen­trum St. Mari­en an der Mei­de 2 in der Nach­bar­stadt Hilden.

Aus der West­deut­schen Zei­tung vom 28.07.2022 / Redak­teu­rin: Tan­ja Bamme

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